Geplanter Energieverbund: Projekt wird nicht weiterverfolgt
Die Gemeinde Rüschlikon und Energie 360° hatten 2023 angekündigt, gemeinsam einen Energieverbund zu realisieren. Das Ziel: Seewasser zum Kühlen und Heizen zu nutzen. Detailberechnungen zeigen nun, dass die Kosten für diesen Seewasserverbund im Verhältnis zum möglichen Wärmeertrag zu hoch wären. Daher sind individuelle Heizlösungen mit erneuerbaren Energien für die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in Rüschlikon wirtschaftlich interessanter und ebenfalls umweltfreundlich. Aus diesem Grund wird das Projekt Seewasserverbund nicht weiterverfolgt.
Ende letzten Jahres hatte Energie 360° den Zuschlag erhalten, für die Gemeinde Rüschlikon einen Seewasserverbund zu realisieren. Zusätzlich zur Planung hätte das schweizweit tätige Unternehmen auch Finanzierung, Bau und Betrieb des Verbunds übernommen. Dieser sollte unter anderem öffentliche Gebäude, das Areal «Bahnhof Süd» sowie Objekte von interessierten Privateigentümerinnen und Privateigentümern mit erneuerbarer Energie versorgen. Durch den Ersatz bestehender fossiler Heizsysteme hätte die Gemeinde Rüschlikon im Endausbau rund 4000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart. Inzwischen hat die Gemeinde detaillierte Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit erstellt. Dabei zeigte sich, dass ein Seewasserverbund in Rüschlikon – im Gegensatz zu anderen Gemeinden – nicht rentabel wäre. Dies, weil die ermittelte Wärmenachfrage der Gebäude mit der bestehenden Bebauungsstruktur im möglichen Versorgungsgebiet im Vergleich zu den nötigen Investitionen und zum Unterhalt zu tief ist. Daher hat der Gemeinderat Rüschlikon in Absprache mit Energie 360° entschieden, das Projekt des Seewasserverbunds nicht weiter zu verfolgen.
Ökologische Lösungen mit grosszügigen Fördergeldern
Statt einer Wärmeversorgung durch den Seewasserverbund kann bei Liegenschaften im Versorgungsgebiet beispielsweise eine Erdsonden-Wärmepumpe oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert werden. Diese ebenfalls umweltfreundliche Alternative ist für Hauseigentümer- und MieterInnen je nach Liegenschaft wesentlich günstiger als die ursprünglich geplante Wärmelieferung des Verbunds. Ergänzend dazu kommen seitens des Kantons grosszügige Fördermittel: Gemäss Förderreglement 2024 betragen sie mindestens 11'000 Franken für eine Erdsonde und mindestens 5'000 Franken für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Rüschlikon offeriert überdies – wie bereits bisher – kostenlose Beratung durch den Energiecoach für alle, die einen Heizungsersatz planen. Die Gemeinde empfiehlt daher allen Interessierten, sich beim Energiecoach zu melden, der für das jeweilige Gebäude individuelle Lösungen aufzeigt. Für das Projekt «Bahnhof Süd» hat der Gemeinderat bereits entschieden, auf Erdsonden mit Wärmepumpen zu setzen. Die Energiewende bleibt damit in Rüschlikon auch ohne Seewasserverbund auf Kurs.
Kontakt Energiecoach Rüschlikon:
Daniel Zbinden, Dorfstrasse 34, 8803 Rüschlikon
043 537 68 03, energiecoach@rueschlikon.ch
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